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Gesunde Katzenernährung

Katzenfutter gibt es heute in allen möglichen und unmöglichen Geschmacksrichtungen. Und Preisklassen. Was ist gut, was unsinnig, was sogar gefährlich?

Was ist natürliche Nahrung für Katzen? Wie kann ich meine Katze lange gesund halten? Was schmeckt meiner Katze am besten? All diese Fragen fragt sich ein Katzenbesitzer früher oder später. Am besten ist es, man wird sich darüber klar bevor man sich eine Katze anschafft bzw. solange die Katze noch jung ist und man sie gut prägen. Alte Katzen lassen sich nur langsam und mit
etwas Geduld davon überzeugen, ihre Nahrung ihre Nahrungsgewohnheiten umzustellen. Hierfür gibt es aber einige Tipps und Tricks, die findest du auf der Seite Ernährungsumstellung.

Geschichte der Katzenernährung
Um zu erkennen was für eine Katze angemessene Nahrung ist, geht man am besten in der Geschichte zurück und fragt sich: Was würde denn eine Wildkatze fressen, wenn es den Menschen und das Dosenfutter niemals gegeben hätte? Die Antwort ist denkbar einfach: Mäuse, kleine Nagetiere, Vögel, vielleicht Eidechsen,

 

vielleicht Insekten, andere Kleinsäuger, eventuell sogar etwas Aas usw.
Vor ca. 10.000 bis 8000 Jahren domestizierte der Mensch die Katze und fortan lebte die Hauskatze in der Nähe des Menschen.
Natürlich wussten auch die alten Kulturen schon das edle und sanfte Wesen der Katzen zu schätzen, man sieht das zum Beispiel an den vielen Katzendarstellungen in ägyptischen Artefakten und Hieroglyphen. Aber die hauptsächliche Aufgabe der Katzen war und blieb stets die Bekämpfung von Mäusen und ähnlichen so genannten Schädlingen, die die Vorratshaltung des Menschen gefährdeten.

In all diesen Jahrtausenden haben Katzen, obwohl sie in Gesellschaft des Menschen lebten, weiterhin (mehr oder weniger) ihre natürliche Nahrung zu sich genommen.
Es ist eine Tatsache, dass der Mensch erst im 20. Jahrhundert angefangen hat, für seine Hauskatze spezielles Futter anzufertigen bzw. zu kaufen. Ein solches Verhalten wäre für Menschen vorheriger Jahrhunderte eine völlig absurde Vorstellung.

Erst mit zunehmender Industrialisierung und mit zunehmendem Wohlstand (vielleicht kann man auch sagen: mit zunehmender Verweichlichung unserer Gesellschaft) kamen findige Produzenten auf die Idee, man könne ein spezielles Futter für Haustiere anbieten.
Das war sehr bequem und weit weniger eklig als der Anblick von halb gefressenen Mäusen. Außerdem konnten von da an auch in urbanen Gegenden Katzen gehalten werden, und nicht nur auf Bauernhöfen, in Scheunen usw.

Katzen fressen Katzenfutter
Das Produkt „Katzenfutter“ musste, um verkaufsfähig zu sein, ganz spezielle Anforderungen erfüllen: insbesondere Haltbarkeit und Lagerfähigkeit wurden wichtige Aspekte. Außerdem sollte dieses Futter für menschliche Augen nett und appetitlich aussehen und dem Katzenbesitzer ein gutes Gefühl vermitteln. Ob dieses Futter tatsächlich artgerecht ist, spielte und spielt bis heute keine Rolle.

Dosenfutter
Die einfachste Methode der Konservierung ist das Einkochen. Auch menschliche Nahrung wird bis heute so haltbar gemacht. Nun weiß aber auch jeder, dass es besser ist, frisches Obst zu essen statt Dosen-Obst. Dem würde jeder zustimmen. Frisches Obst gilt als vitaminreich und gesund und das Dosenobst ist, obwohl lecker, kein adäquater Ersatz. Manch einer würde sagen. Es sei „totgekocht“.
Dieser Logik folgens ist es eigentlich ganz einfach: Katzen fressen Fleisch. Katzen fressen frisches Fleisch. Katzen fressen frisches rohes Fleisch von den Beutetieren, die sie kurz zuvor erlegt haben.
Was Katzen nicht fressen ist: gekochtes Fleisch. Das haben wir ihnen erst beigebracht. Und warum? Die erschreckende Antwort lautet: weil es für uns bequemer ist! Es ist nämlich sehr mühsam, der geliebten Hauskatze täglich frisches Fleisch zu besorgen, frisches Fleisch sachgemäß zu lagern, es vor Fäulnisprozessen und Maden zu schützen. Und nicht zuletzt: viele Leute finden rohes Fleisch eher abstoßend.
Es gibt viele Theorien, die die Verwendung von gegartem Fleisch rechtfertigen. Nicht zu Unrecht werden hier verschiedene hygienische Aspekte genannt – denn durch das Erhitzen werden Keime und Krankheitserreger regelmäßig abgetötet. Auch ist es so, dass das erhitzte Fleisch leichter verdaulich ist, weil verschiedene Proteinketten schon aufgebrochen wurden. Tatsache ist aber auch, dass Katzen ein Verdauungssystem haben, dass im Laufe der Evolution auf den Verzehr von rohen Fleisch optimiert wurde.
Ob es also so eine gute Idee ist, den Katzen nur und ausschließlich vorgekochte Nahrung anzubieten, sollte sich jeder Katzenbesitzer gründlich fragen. Schließlich essen wir Menschen ja auch nicht nur Kartoffelbrei, obwohl der doch angeblich so leicht verdaulich ist.
Wer sich für dieses Thema ausführlicher interessiert findet hier einen Artikel zum Thema BARFen.
Aber auch wer seine Katzen nicht (ausschließlich) barfen möchte, sollte darüber nachdenken, den Speiseplan seiner Katze um einige Elemente der Rohfütterung zu bereichern – mehr Infos dazu gibt es hier.

Trockenfutter:
Seit ca. Mitte der 60er Jahre ist ein weiteres Produkt hinzugekommen, über das sich hier leider ausführlich reden muss: Trockenfutter!
Trockenfutter empfinden viele Katzenbesitzer als besonders praktisch und bequem. Es bleibt den ganzen Tag über frisch, lockt keine Fliegen an, lässt sich gut dosieren.
Was ich viele Katzenbesitzer nicht bewusst machen, ist, woraus Trockenfutter besteht: Trockenfutter hat nur einen relativ geringen Fleischanteil und einen sehr hohen Anteil an pflanzlichen Produkten und Nebenprodukten. Außerdem wurde dem Produkt jegliche Feuchtigkeit entzogen. Katzentrockenfutter ist einem Zwieback ähnlicher als Fleisch.
Wenn doch, wie wir oben gelernt haben, es die Natur der Katze ist, frisches saftiges Fleisch zu sich zu nehmen, ist es doch ganz logisch, dass eine Ernährung mit einem hohen Pflanzen- und Getreideanteil und einem geringen Wassergehalt längerfristig für das Tier Konsequenzen haben wird.
Ich habe selbst viele Jahre lang aus Unwissenheit meine Katzen auch mit Trockenfutter ernährt. Ich habe nicht das " billige " Trockenfutter aus dem Supermarkt genommen, sondern sehr viel Geld für „hochwertiges“ Trofu ausgegeben.
Heute weiß ich, dass das kaum einen Unterschied macht. Ich würde heute nie wieder, nicht einmal ausnahmsweise, Trockenfutter verfüttern und ich rate davon auch jedem Katzenbesitzer ab!

Häufige Irrtümer

Erst nachdem ich geliebte Katze, die an Niereninsuffizienz erkrankte, über mehrere Monate hinweg in den Tod begleitete, fing ich das erste mal an, Katzenfutter zu hinterfragen.
Die erste Lüge: „Katzen sind trinkfaul“. Die häufige Behauptung Katzen wären etwas trinkfaul und müssten durch Katzenbrunnen oder ähnliches dazu motiviert werden, mehr zu trinken, ist der blanke Wahnsinn. Zugegeben Katzen trinken nicht besonders viel. Das ist ihre Natur. Denn würden sie noch, wie ihr Instinkt es ihnen sagt, frisches rohes Fleisch fressen, dann hätten sie gar nicht so einen hohen Flüssigkeitsbedarf. Die Evolution der Katze hat sich natürlich noch nicht auf unserem neuen Fütterungs-Gewohnheiten eingestellt.
Die zweite Lüge: „Katzen brauchen Getreide“. Die Logik dieser Argumentation ist häufig etwa so: Mäuse fressen Getreide – Katzen fressen Mäuse – in der Maus (in ihrem Magen) befindet sich Getreide – also frisst auch die Katze (indirekt) Getreide.
Durch diese einfache Gleichung werden gleich zwei fette Irrtümer verdeckt. Denn erstens frisst eine völlig natürliche frei lebende Welt Welt Maus kein Getreide. Sie frisst Blätter, Samen, Wurzeln, Nüsse, Gemüse und Obst. Und zweitens muss man sich einfach die Mengen vor Augen halten: der Magen einer Maus ist, selbst wenn er prall gefüllt ist, verdammt klein. Deswegen ist der von der Katze aufgenommene Anteil pflanzlicher Nahrung auch sehr gering. (Außerdem ist dieser Nahrungsbrei schon im Mäuse-Magen vor verdaut und deswegen besonders bekömmlich.)
Ich will also gar nicht bestreiten, Katzen durch ihre Beutetiere auch ein Anteil pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen. Vielleicht brauchen Sie diesen Anteil sogar. Aber im Trockenfutter beträgt dieser Anteil ca. 80 %. Das kann nicht gesund sein!

Meine Empfehlung
Ich habe für mich und meine Katzen ein Mittelweg gewählt. Meine Katzen fressen, weil sie seit vielen Jahren so gewohnt sind, auch Dosenfutter. Beim Einkauf dieses Dosenfutters achte ich darauf, dass darin tatsächlich nur Fleisch enthalten ist und keine pflanzlichen Nebenprodukte. Wer sich für dieses Thema interessiert kann hier den Artikel lesen: „ist drin im Dosenfutter?“
Zusätzlich füttere ich meinen Katzen regelmäßig in kleinen Mengen mit rohem Fleisch. Ich barfe meine Katzen nicht, weil ich nur ältere Tiere habe sie nicht bereit waren, sich gänzlich umzustellen. Hätte ich eine junge Katze, würde ich Barfen ernsthaft in Erwägung ziehen.
Außerdem bekommen meine Katzen, in Anlehnung an den Inhalt des oben erwähnten Mäusemagens, kleinen Mengen pflanzliche Nahrung, zum Beispiel Nüsse, Sonnenblumenkerne, Gemüse, Grünzeug und Obst. Hier gibt es einige leckere Rezepte aus meiner Katzenküche.


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