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Vegetarismus und Katzenhaltung

Kann man Katzen vegetarisch oder vegan ernähren?

Viele Tierfreunde ernähren sich selbst vegetarisch oder vegan und fragen sich irgendwann, ob sie nicht auch ihr Haustier fleischlos ernähren können.

Die schlechte Nachricht für alle Vegetarier: Wie in dem Kapitel gesunde Katzenernährung ausführlich erläutert, ist die Katze ein Fleischfresser.
Es gibt zwar, was ich nicht näher überprüfen kann, einige Berichte über sehr gesunde vegetarisch ernährte Hunde. Der Hund ist allerdings im Vergleich zur Katze vielmehr ein Allesfresser, während die Katze sehr stark auf Fleisch spezialisiert ist und der

pflanzliche Anteil in ihrer Nahrung sehr gering ist.
Deswegen ist eine vegetarische Katzen-Ernährung meiner Meinung nach grundsätzlich abzulehnen. Insbesondere, wenn solche Ernährungskonzepte stattdessen Getreide- und Milchprodukte empfehlen, die für eine Katze ganz und gar nicht artgerecht sind.

Die Vegetarismus/Ethik-Debatte

Viele vegetarische oder vegane Tierfreunde kennen das bestimmt: in einer Diskussion über Vegetarismus muss wird ihnen irgendwann vorgeworfen, dass sie ihre Katze fleischlich ernähren, obwohl sie das

 
doch eigentlich aus ethischen Gründen ablehnen.
Auch ein beliebtes Pro-Fleisch-Argument ist der Löwe in der Serengeti: "Wenn der arme Löwe keine Antilope mehr fressen darf musste er verhungern!"
Ganz abgesehen davon, dass solche Diskussion meist sehr fruchtlos sind, möchte ich doch einmal darauf antworten:
Katzen (Großkatzen wie Kleinkatzen) wurden von der Natur/Evolution als Fleischfresser erschaffen und erfüllen in freier Wildbahn eine wichtige Aufgabe im biologischen Gleichgewicht.
Der Mensch dagegen ist ein Allesfresser. Da viele unserer affenartigen Vorfahren reine Vegetarier sind, ist es allgemein fraglich und im heutigen Zeitpunkt nicht eindeutig wissenschaftlich beantwortet, ob und in welchem Umfang fleischliche Nahrung überhaupt „natürlich“ ist. Tatsache ist auf jeden Fall, dass der Mensch die Wahl hat welche Nahrung er zu sich nehmen will, während ein fleischfressendes Raubtier diese Wahl nicht hat.

Ich persönlich finde es auch nicht widersprüchlich, selbst Vegetarier/Veganer zu sein und dennoch einen Fleischfresser als Haustier zu haben.
Wer sich entschließt, Vegetarier zu werden, kann doch deswegen nicht sein geliebtes treues Haustier aussetzen.
Und wer einer Tierheimkatze ein neues Zuhause schenkt, tut immer etwas einschränkungslos Gutes.

Wege aus dem ethischen Dilemma
Es lohnt sich aber sehr wohl für Vegetarier, mal kritisch zu hinterfragen, woher das Katzenfutter stammt. Das im Handel angebotene Katzenfutter enthält oft Fleisch, das als Abfallprodukt der Fleischindustrie verwertet wird. (Wer sich fragt, was tierische Nebenprodukte sind, dem sei der Artikel Was ist drin im Katzenfutter? empfohlen)
Dennoch kann man nicht leugnen, dass man letztlich die skrupellose Fleischindustrie und Massentierhaltung unterstützt, wenn man ihnen die „Abfälle“ auch noch für teures Geld abkauft.

Folgende Alternativen kenne ich:

  • Biofleisch kaufen
  • Schlachtreste und Innereien beim örtlichen Metzger erfragen. Gibt es oft geschenkt oder zu einem ganz geringen Preis.
  • Wildfleisch beim örtlichen Forstamt kaufen. Diese Tiere hatten bis zu ihrem Tod wenigstens ein völlig artgerechtes Leben und haben sich völlig natürlich ernährt.
    Der Abschluss richtet sich nach den jeweiligen Abschussquoten. Häufig ist es deshalb so das mehr Rehe, Hirsche, Wildschweinen Hasen usw. erschossen werden, als überhaupt verkauft werden.
  • Freeganismus - es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, an Lebensmittel zu kommen, ohne sie zu kaufen. So bekämpft man gleichzeitig Lebensmittelverschwendung, spart Geld und unterstützt NICHT die Lebensmittel-Großindustrie mit ihren Mechanismen der Massentierhaltung und Verschwendung. Hierfür empfehle ich zum Beispiel Foodsharing, eine Bewegung, die es mittlerweile fast überall deutschlandweit gibt.