Die
Katze aus dem Weidenbaum
Ein Bauernknecht von Straßleben
erzählte, wie daß in ihrem Dorfe eine gewisse
Magd wäre, dieselbe hätte sich zuweilen vom
Tanze hinweg verloren, daß niemand wußte,
wo sie hinkommen, bis sie eine feine Weile hernach sich
wieder eingefunden. Einmal beredete er sich mit andern
Knechten, dieser Magd nachzugehn.
Als sie nun sonntags
wieder zum Tanze kam und sich mit den Knechten
erlustigte, ging sie auch wieder ab. Etliche schlichen
ihr nach, sie ging das Wirtshaus hinaus aufs Feld
und lief ohne Umsehen fort, einer hohlen Weide
zu, in welche sie sich versteckte. Die Knechte
folgten nach, begierig zu sehen, ob sie lange
in der Weide verharren würde, und warteten
an einem Ort, wo sie wohlverborgen standen. Eine
kleine Weile drauf merkten sie, daß eine
Katze aus der Weide sprang und immer querfeldein
nach Langendorf lief. Nun traten die Knechte näher
zur Weide, da lehnte |
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das Mensch oder vielmehr ihr Leib ganz erstarret, und
sie vermochten ihn weder mit Rütteln noch Schütteln
zum Leben bringen. Ihnen kommt ein Grauen an, sie lassen
den Leib stehen und gehen an ihren vorigen Ort. Nach
einiger Zeit spüren sie, daß die Katze den
ersten Weg zurückgeht, in die Weide einschlüpft,
die Magd aus der Weide kriecht und nach dem Dorfe zugeht.
Ende.
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